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Beitrag vom 19.06.2006
Friedensgespräche mal anders
AVIVA-Redaktion
Weltorganisation des Kinderparlaments. Wenn sich 12 Kinder israelischer und palästinensischer Herkunft an einen Tisch setzen und über den Frieden sprechen, hofft jede/r, dass gute Ideen entstehen.
Die im August 2006 in Forbo stattfindende Gründungsversammlung des neuen israelisch-palästinensischen Kinderparlaments initiiert eine kindgerechte Annäherung zwischen zwei verfeindeten Staaten. Im Rahmen eines Sommercamps soll über Möglichkeiten zur Schaffung des Friedens in der Region diskutiert werden. Die Welt aus Kinderaugen zu betrachten, kann ganz andere Lösungswege und Ideen liefern, dachten sich die finnischen OrganisatorInnen des Parlaments. Zudem "haben Kinder weniger verhärtete Positionen und können die Welt anders beurteilen".
Im Gespräch konnte Arolinna Jyrki, Präsident des Weltkinderparlaments, den israelischen Botschafter in Finnland Shemi Tsur von seiner Idee überzeugen und ihn für das Vorhaben gewinnen. Unterstützt vom Außen- und Erziehungsministeriums Israels müssen sich die SchülerInnen harten Eignungsproben unterziehen. In Israel wurden bisher 20 junge Erwachsene zwischen 14 und 16 Jahren zu einem Auswahlverfahren eingeladen. Sechs von ihnen werden nach Finnland geschickt. Grundvoraussetzung für die Teilnahme ist das Beherrschen der englischen Sprache. Zuvor jedoch erhalten sie ein Mediencoaching, dass sie darauf vorbereiten soll, vor Publikum und Presse zu agieren und auf komplizierte Fragen diplomatisch zu antworten. Ebenso nehmen sechs junge Delegierte aus Palästina an den Friedensgesprächen teil. Die Auswahl der sechs SchülerInnen soll nach Berichten der YnetNews.com ein palästinensischer Abgeordneter in Helsinki auf seine persönliche Agenda geschrieben haben.
Kosten entstehen den Kindern nicht. Aufgrund der Wichtigkeit der Annäherung zwischen Israel und Palästina übernehmen die OrganisatorInnen jegliche Kosten. Mit der Schirmherrschaft des israelischen Außenministeriums erkennt der israelische Staat die Bedeutung solcher Projekte an. Auch die Teilnahme der palästinensischen Kinder ist ein Novum. Man denke nur an die Kinderwebsite der Hamas, auf der der "Heilige Krieg gegen Israel" propagiert wird.
Die "Weltorganisation des Kinderparlaments" ist eine unabhängige, nicht staatliche Organisation. Sitz der Organisation ist Finnland. Das Kinderparlament besteht aus 50 verschiedenen Mitgliedsnationen. Arolinna Jyrki ist als Präsident des Weltkinderparlaments (Children´s United Parliament of the World - www.childrensstate.net) Initiator des Kinderparlaments.
Das Weltkinderparlament ist eine nicht-politische und nicht-religiöse Kinderorganisation. Sie repräsentiert alle Kinder dieser Welt. Die Mitglieder des Parlaments stehen für Demokratie, Frieden, Wohlstand und ein besseres Leben mit mehr Rechten für Kinder auf der Welt.
Mehr zum Weltkinderparlament:
www.childrensstate.net